Freitag, 12. März 2010

Fast Perfekt!

Ich gucks, ich gucks.
Wenn ein bisschen Aufregerpotential drin ist, und es nicht nur ein Schnarchhaufen ist, dann guck ich mir wirklich gern das“Perfekte Dinner“ an.
Wie Leute kochen! Was die alles können! Und wie die leben! Ich bin da immer ganz erstaunt.
So jung und schon so erwachsen! Und frage mich, wann das bei mir mal losgeht damit.
Mit dem „Erwachsen leben“. Ordentliche Schränke. Tischdeko beim Essen (Hä?). Selbst die Söckchen in den Schränken sind gebügelt und gefaltet. Und immer alles so adrett!
Und alles so, wie es halt gehört. Da steht kein Papyrus im Kochtopf, weil halt grad nichts anderes da ist, wo er reinpasst. Zeitschriftenseiten werden nicht in Regalen gesammelt, das Bild hängt an der Wand und lehnt nicht davor. Osterhasen werden in kleinen Moosnestern versammelt und hängen nicht lieblos am Nagel vom Balken.. und.. Ach! Ewig könnte ich aufzählen!
Jedenfalls:
Diese Woche isses zum Beispiel recht unterhaltsam.
Melek, das schöne Kind – vollendete Gastgeberin, und Allerschönste von Welt! Und so etepetete, dass man sich denkt, wenn die sich das Popöchen putzt, nimmt sie auch dafür extra Einweghandschuhe, bevor sie sich am Klopapier vergreift. Das Kapriziöse hat sich bloß inzwischen zu einer ordentlichen Portion Überheblichkeit gemausert.
Die Amerikanerin Holly ist eine lustige Spaßkanone, Hauptsache alle haben genug zu essen, und verstehen sich gut, und „HappyHappyHappy!“. Durchaus sympathisch. Und noch dazu wird man satt bei Ihr! Und ich werd mich über ihren CocosPie hermachen, ich schwöre! Miiiiaaam!
Hachgott, und unser Personalvermittler Stefan, ein schwuler Besserwisser, der geht mir auf den Keks! Da denkt man , schwul ist eh locker - aber Nö! Wenn der schwule Junge Spiessbürger ist - dann aber richtig! Immer das letzte Wort, hat an allem zu mäkeln, immer määääh gelaunt... und kochen kann er schon gar nicht. An seinem Abend hat er seinen Gästen Mansch vorgesetzt, den man ihm über den Kopf hätte schütten sollen. Wasn Doofkopf.
Dann noch Personaltrainer Koray, der nett und freundlich ist, genauso wie Ewa aus Polen.
Am Nettesten ist es ja immer, wenn die Herrschaften ausgequetscht werden, was sie denn so voneinander halten.
Jaaa, da prallen Welten aufeinander.
Stefan macht die Teekanne und sagt über irgendwas “ Also das geht GARnicht“ ach Gottja, ihm hat die Erdbeere zu seinem Champagner gefehlt – ausgerechnet! und du möchtest ihm rechts und links eine wäschern.
Und Melek lästert über die Bude von Holly und rümpft das kleine Näschen „ also SO möchte ich ja nicht leben!“ und du denkst, was muss das für ein elender Sauhaufen sein – aber Nö! Da ist nur hübsch dekoriert, wie es Mädels halt so machen! Stoff und Rattan und so.
Bilder an der Wand. Da lebt wer.
Nicht wie bei Melek.
Bei Melek ist es nicht dekoriert. Bei Melek ist es aseptisch. Man könnte es mit einem Operationssaal verwechseln – also ICH würde es mit einem Operationssaal verwechseln.
Ich hätte da Angst, dass man mich plötzlich auf den Esstisch wirft und ausweiden täte.
Ja, ich gucke gern „ Perfektes Dinner“.

Montag, 1. März 2010

SauberSauberSauber

Ich stehe in der Reinigung in der Stadt.
Ich steh da jetzt schon zum vierten Mal, nicht freiwillig, sondern vergeblich.
Meine Auftrittsklamotten - die Kleider müssen gereinigt werden, zerbügelt hab ich sie inzwischen schon selbst -
hab ich da letzte Woche abgegeben, zögerlich! Jawoll! Für mich sind diese Reinigungsläden nix vertrauenswürdiges..
wie die Kleider da an der Stange hängen wie WiesenhofHähnchen kurz vorm Abschlachten - nö, das sieht nicht gut aus.

Donnerstag hätte alles fertig sein sollen. Gut, dann Freitag.
Auch Freitag nicht. Weder Mittags noch Abends, keine Spur.
Heute dann - wenigstens die Hose und ein Kleid.
Ein Glück, dass ich am WE keinen Gig hatte.
Ich bin langsam ziemlich borschtig.
" JA, ich weiß!", gifte ich rum, " Sie können nichts dafür! Trotzdem ist das irgendwie nicht..äh..OK!"
Nicht ok! Ja, ich kann ganz schön böse sein.
Nehme die Klamotten und bin schon an der Tür, da ruft Frau Reinigungsfachangestellte hinterher:
" Naja, die sind halt grad auch alle krank! Die ganze Firma! Selbst der Fahrer! Brechdurchfall!"

Irgendwie ist mir seitdem garnicht gut.
Ich glaube, ich geh diese Woche einfach nur mal in Jeans und T-Shirt auf die Bühne.
Wer braucht schon Kleider.