Dienstag, 31. Juli 2007

Jodeltod

Ich hab nicht direkt darauf hingefiebert, aber doch den Termin fett im Kalender eingetragen:
Erika Stucky beim Hafensommer. Performance und Film. Unbedingt hingehen.
Und jetzt war ich dann auch da. Und muss sagen:
Enttäuschend. Wenn nicht sogar: Ärgerlich.
Ich weiß, ich bin manchmal oberkritisch, ich guck manchmal zu genau hin... statt einfach Spaß zu haben,wird das Ganze kritisch beäugt.
Aber - sorry - drei, vielleicht auch vier Akkorde auf dem Akkordeon, dazu halbherzige Jodler - wenn sie dann doch mal richtig gesungen hat, dann war das auch schön! Stimme ist ja da! Aber dann wieder - diese andauernde Nabelschau, dieses Kreisen um sich selbst - und dann kommt noch nicht mal was Ordentliches dabei raus.
Und dann sieht man im Film nochmal die gleichen Sachen wie zuvor auf der Bühne - und da war bei mir endgültig der Ofen aus. Vor allem noch im direkten Vergleich zu dem anderen Sänger/Musiker, der sich dem Jodeln verschrieben hat - aber auch immer auf der Suche nach dem Klang, der ihm entspricht, nach den richtigen Tönen, dem Sound - der war auch ein bisschen psycho, aber ungleich faszinierender.

Ja, ich hab mich geärgert. Weil ich im Vorfeld eben schon begeisterte Kritiken über sie gelesen hatte.
Und außerdem noch zwei CDs von ihr besitze! Jawollo!
Ich glaube, ich verschenke die CDs . Werd sie mir eh nicht mehr anhören.
So ist das ja leider bei mir, wenn man sichs mal verschissen hat bei mir.
Ich hab auch mal meine Red Hot Chilli Peppers CDs in den Müll geworfen, als ich auf einem Konzert von denen war, und die sowas von schlecht gelaunt waren - und eine miese Show abgeliefert hatten ( Henry Rollins war Vorband - und DER hat gerockt! Noch dazu mit dem Rücken zum Publikum - aber sowas von gerockt! Mann!)

Nochmal zur Stucky:
Was sicher auch noch dazu beigetragen hat, dass ich diesen Dilettantismus so schwer ertragen hab:
Am Nachmittag war ich nämlich noch in Augsburg bei Ralph, und hab ein bisschen was eingesungen für den Film, den er grad macht: "Lissy und der wilde Kaiser" , der neue Film von Bully.
Ralph macht eben die Musik dazu, ( und kommt praktisch seit fünf Monaten nicht mehr aus dem Studio raus... das ist aber wieder eine andere Geschichte....) - und ich hab ein bisschen reingehört in das Ganze.
Was für klasse Musik! Richtiges Orchester, alles. Ein wahnsinniger Aufwand, wahnsinnig viel Arbeit - für, ja, Hintergrund. Wieviel Kreativität und Arbeit da in einer einzelnen Minute steckt...Ich war wieder mal völlig hin und weg.
Fassungslos.
Und dann am gleichen Abend eben...drei Akkorde und eine mittelmässige Performance.

Aber:
Trotzdem - Schön war es doch, dass es so etwas mal zu sehen gab in Würzburg. Auch wenns mir jetzt nicht gefallen hat.
Aber das war schon einfach mal was Anderes als diese ewigen Weinfeste und BocksbeutelAnbetungen ;-))
Also immer her damit.
Auch wenns dilettantisch ist.

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