Samstag, 23. Oktober 2010

DaDaDa!

Dadada


Theaterwochende. Gestern im Chambinzky bei einem wunderbaren...Liederabend.
Ich nenn das mal Liederabend. Viele Lieder, viel Klassik, auch Musical... und Talia singt einfach herzergreifend schön. Eine Stimme! Ich hab sie ja damals im Kons schon immer durch die Tür erkannt. Ah – da singt Talia! Jaha, damals. Auch Achim ganz große Klasse. Und den Pianist darf man ebenfalls nicht unter den Tisch ( oder unters Klavier ) fallen lassen.
Und heute eben „DADA“ in der Werkstattbühne. Auch sehr spannend, sehr lustig, und sehr DaDa alles.
Insgesamt also ein ausgefülltes ZuGuck – Wochenende.

Was mir dabei aber im kleinen Hirn noch dazu hängengeblieben ist – das waren die Zuschauer.
Natürlich nur ganz bestimmte Zuschauer. Wenn man mal selber so als Zuschauer zuschaut, und mitkriegt, wie andere Zuschauer so... zuschauen – also da wird einem ganz annersch.

Gestern die beiden älteren Damen vor mir in der ersten Reihe. Die lauthals mitsingen. Die schunkeln. Und vor allem räbern räbern räbern als ob es kein Morgen gäbe. Und so laut, dass sogar die Reihen hinter mir die Geduld verlieren.
Wenn in den zweiten Teil reingeräbert wird in einer Küchenlautstärke, wie zwei Marktweiber ( so ähnlich das Zitat einer Dame hinter mir ) – ohne Rücksicht auf irgendwas – ja, da spielt ja auch grad nur der Pianist allein, da kann man das ja machen, da passiert ja sonst nix.
Ich weiß nicht – muss das ein?
Die erst die Klappe halten, als ich dazwischen gehe. Wie kann man so unsensibel sein??
Nö ... so völlig plemplem?

Und heute, in der Werkstattbühne – sitzen zwei Herrschaften mittleren Alters, ziehen ihre Schuhe aus (!) – Ja, und was für Schuhe, diese Ökoklettersandalen, die sie über die selbstgestricken Wintersocken tragen – und legen gemütlich die Beine hoch.
Wie zuhause im Wohnzimmer.

Sowas macht mich wild. Ich war nah dran, rüberzugehen, und denen die Meinung zu sagen.
( Ich meine – dass war eh ein DaDa – Stück – vielleicht hätte ich das als Zuschauer ja auch machen dürfen ;))
Dass das eine Art von Respektlosigkeit ist, die man sich einfach verdammtnochmal verkneift.
Die Beine hochzulegen!
Wenn die bei Freunden zu Besuch sind – legen die da auch gleich die Füsse auf den Tisch??

Ich weiß nicht, was solche Leute im Kopf haben.
Gut. Ich bin da ein bisschen sensibel.

Ich mag es zum Beispiel auch nicht, wenn die Bühne, auf der ich stehe und kaspere, oder singe, vom Publikum dazu benutzt wird, Jacken, Handtaschen und die Bier – und Weingläser abzustellen.
( Oder ebenfalls da die Beine auch hochzulegen – ist alles schon passiert )
Letztens im Burgtheater in Nürnberg – da hat eine ganze Clique von vier Leuten den Bühnenbereich bis hin zu Werners Klavier komplett unter ihrer Garderobe begraben.

Eine Bühne ist eine Bühne (.. ist eine Bühne ). Das ist No-Go-Area .
Das ist mein Bereich, auf dem ich arbeiten muss /darf, mein Raum , den ich brauche, mein Territorium. Vielleicht auch mein Nest.
Und so denken eigentlich viele Künstler.
So eine Art geschützter Raum, von dem aus man agieren kann.
Und der nen Bruch kriegt, wenn Leute das als Abstellfläche benutzen.

Es gibt Kollegen, die den Gästen persönlich die Gläser in die Hand drücken, weil sie das nicht haben können.
Ich denk ja dann immer, nö, das kannste nicht machen,.
Aber vielleicht inzwischen – vor allem nach diesem WE – wer weiß.
Einfach mal – Hoppla! Der schöne Wein! Das tut mir jetzt aber leid!

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